Das Faszinierende an Jesus und an seiner Botschaft hat Martin Gutl so ins Wort gefasst:
Endlich einer, der sagt:
„Selig die Armen!“
und nicht:Wer Geld hat, ist glücklich!
Endlich einer, der sagt:
„Liebe deine Feinde!“
und nicht:Nieder mit den Konkurrenten!
Endlich einer, der sagt:
„Selig, wenn man euch verfolgt!“
und nicht:Passt euch jeder Lage an!
Endlich einer, der sagt:
„Der Erste soll der Diener aller sein!“
und nicht:Zeige, wer du bist!
Endlich einer, der sagt:
„Was nützt es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt!“
und nicht:Hauptsache vorwärts kommen!
Endlich einer, der sagt:
„Wer an mich glaubt, wird leben in Ewigkeit!“
und nicht:Was tot ist, ist tot!
(Josef Dirnbeck, Martin Gutl, Ich begann zu beten, Graz-Wien-Köln 1980, S. 44)Herr, warum nehme ich mich so wichtig, und vergesse die Menschen um mich herum?
Warum wage ich nicht, meine Zeit, meine Liebe, mein Hab und Gut zu teilen, und halte mich ängstlich zurück?
Warum sehe ich so viel Not um mich herum, und erkenne doch nicht, dass du gerade mich hier brauchst?
Herr, rüttle mich auf, berühre mein stummes Herz, mach mich zu einem lebendigen Werkzeug deiner Liebe.
Eine russische Legende erzählt: Ein reicher Mann dachte auch im Sterben nur an das, woran er sein Leben lang gedacht hatte: an sein Geld. Mit letzter Kraft löste er den Schlüssel vom Band, das er am Hals trug, winkte der Magd, deutete auf die Truhe neben seinem Lager und befahl, ihm den großen Beutel Geld in den Sarg zu legen.
Im Himmel sah er dann einen langen Tisch, auf dem die feinsten Speisen standen. "Sag, was kostet das Lachsbrot?" fragte er. "Eine Kopeke", wurde ihm geantwortet. "Und die Sardine?" "Gleich viel." - "Und diese Pastete?" "Alles eine Kopeke." Er schmunzelte. Billig, dachte er, herrlich billig! Und er wählte sich eine ganze Platte aus. Aber als er mit einem Goldstück bezahlen wollte, nahm der Verkäufer die Münze nicht. "Alter", sagte er und schüttelte bedauernd den Kopf, "du hast wenig im Leben gelernt!" "Was soll das?" murrte der Alte. "Ist mein Geld nicht gut genug?" Da hörte er die Antwort: "Wir nehmen hier nur das Geld, das einer verschenkt hat." (aus, Willi Höfsummer, Kurzgeschichten 1, 255 Kurzgeschichten für Gottesdienst, Schule und Gruppe, Nummer 250, Grünewald-Verlag, Mainz, 6. Auflage, 1984)
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